… oder warum ich trotz allem weiterschreibe.
Hallo liebes Lesewesen,
deine Anwesenheit lässt mich vermuten, dass du aus dem Schreiben mehr als nur ein Hobby machen willst. Oder schon gemacht hast.
Aber wie so oft im Leben rennt man gegen eine Wand, kommt nicht weiter oder fällt ins bodenlose Nichts. Ablehnung, Selbstzweifel, finstere Gedanken und Depressionen lähmen uns und nehmen uns die Freude am Schreiben.
Ein emotionales Tief jagt das nächste, mit ein paar Erfolgen dazwischen, gerade genug, um weiterzumachen. Doch wieso mache ich weiter? Wieso solltest du weiterschreiben, wenn mal alles schief geht?
Zurück zum Anfang
Oft liegt die Antwort im Anfang. Und am Anfang war das Wort. (Ja, ja ich hör schon auf.) Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, in dem ich Lesen gelernt habe. Jeden Abend wollte ich die gleiche Geschichte hören, die ich bald auswendig konnte. Und wie einer meiner entnervten Erziehungsberechtigten pflichtschuldig vorlas und mit dem Finger den Fortschritt verfolgte, passierte es: Aus den schwarzen kleinen Markierungen neben den grossen Bildern wurden Buchstaben, dann Worte und Texte.
Und seit jenem Tag hatte mich eines fasziniert. Jedes Wort wurde schon tausendfach geschrieben in allen möglichen und unmöglichen Kombinationen und Variationen und doch gibt es immer neue Geschichten zu erzählen. Und so wollte ich auch meine ersten Schreibversuche wagen. Das Resultat ist, selbst für mich, nicht mehr entzifferbar, aber das Schreiben hat mich bis heute nicht losgelassen.
Allerdings landete alles, was ich geschrieben hatte, im Mottenschrank (besser bekannt unter dem Namen externe Festplatte), um nie wieder das Tageslicht zu sehen. Bis ich mir eines Tages einen Ruck gab und einen Verlag für meine Bücher suchte. Das war ein langwieriger Prozess, der viel Nerven, Kaffee, Pflaster und Schokolade gebraucht hat (nicht unbedingt in der Reihenfolge) und zu einem sehr erfreulichen Resultat geführt hatte. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal.
Es waren begeisterte Lesewesen, so wie du, die meinen Büchern Flügel verliehen, mit denen sie in die Welt hinausflogen. Ich war tatsächlich in der Lage mit meinem Geschichten Herzen zu erwärmen, Leute zu traumatisieren und zu unterhalten. Das hat mich dazu animiert mehr zu wagen und weiterzuschreiben.
Und jetzt? Weiterschreiben?
Die anfängliche Begeisterung wich einer Ernüchterung, wie so oft im Leben.
Von Büchern, die ich zu früh veröffentlicht habe, bevor sie reif dafür waren:
Über Bücher, die vom Verlag nicht mit der nötigen Sorgfalt behandelt wurden (Fehler, die im Originaltext nicht drin waren sowie ein versehentlich verändertes Ende):
Es ist viel passiert, das mir das Schreiben fast für immer vermiest hat. Und doch bin ich hier, habe einen Neustart gewagt. Warum wollte ich weiterschreiben?
Ich habe viele Fehler gemacht, aber im Endeffekt bin ich stolz auf meine Arbeit. Und nur aus Fehlern kann ich lernen und besser werden. Und das will ich. Denn trotz aller Rückschläge gab es immer Lesewesen wie dich, die meine Bücher liebten, ganz egal wie unperfekt sie sind. Der Punkt ist, ohne dich und andere Lesewesen würden meine Bücher ungelesen versauern. Du verleihst meinen Geschichten Flügel und dafür danke ich dir von Herzen.
In mir schlummern noch so viele Ideen, die ich euch allen zeigen will. Und ich weiss, jetzt kann ich es besser. Deswegen will ich weiterschreiben. Wenn ich auch nur einen Leser erreicht habe, der an meinen Geschichten so viel Freude hat wie ich, dann hat es sich mehr als gelohnt.
Wirst du Erfolge feiern oder aber deine Trauer ertränken müssen?
Rückschläge gehören zum Leben. Und auch, wenn du sicher weisst, dass du aufstehen, Krönchen richten, weitermachen solltest und die ganzen anderen klugen Sprüche, die man zu hören bekommt, ist das nicht ganz einfach.
Da hilft es sich auf die Werte zurückbesinnen, die dir wichtig sind und nicht etwas nachzujagen, dass dich nicht glücklich macht.
Was ist Erfolg für dich? Was willst du erreichen? Und bringt es dir Freude?
Ich kann dir nicht sagen, wie und wo du deine Motivation fürs Schreiben findest. Aber ich hoffe doch, dass es dir hilft zu wissen, dass du mit deinen Zweifeln und Fehlschlägen nicht allein bist.
Am Ende ist das eine existenzielle Frage, die nur du dir beantworten kannst. Frei nach Shakesbeer:
«Two beer or not two beer, that’s the question!»
Mehr von mir in einem anderen Artikel, denn dieser hier ist zu Ende. Vielen Dank dafür, dass du bis zum Schluss gelesen hast. Wenn dir mein Beitrag gefallen hat, dann schenk mir doch ein Like, ein paar Sterne oder teile ihn mit deinen Freunden.
Ich poste jede Woche einen neuen Beitrag rund ums Thema Schreiben, Geschichtenerzählen und alles drumherum. Sei dabei, oder auch nicht, ich bin nicht deine Chefin. Aber ich würde mich freuen dich wiederzusehen.
Liebe Grüsse, Patricia