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Augen zu und durch…

  • von
Patricia Prezigalo Motivation

Oder drei Tricks, wie ich Motivation finde.

Hallo mein wunderschönes Lesewesen

Du bist mir herzlich willkommen, wenn du neu bist und wenn nicht, dann danke ich dir, dass du deinen Weg zurück zu mir gefunden hast. Ich hoffe, du hattest schöne Feiertage und bist gesund und unfallfrei ins neue Jahr gerutscht.

Es ist wieder einmal Zeit für einen unbeschönigten Blick hinter die Kulissen. Wer das sehen will? Keine Ahnung. Aber vielleicht hilft es dir im Kampf gegen temporäre Motivationslosigkeit. Denn Feiertage sind für mich vorallem Motivationskiller.

Ich gebe es gerne zu, die Motivation und ich – wir stehen auf Kriegsfuss. Dir kann ich es ja sagen, du siehst so vertrauenswürdig aus. Die Motivation und ich – wir sind geschiedene Leute.
*Aufschrei der Empörung.*

Seit der ersten Klasse Primarschule, haben wir uns dazu entschieden getrennte Wege zu gehen. Trotzdem habe ich meine Schulzeit durchgezogen, bis zu einem Uni Abschluss und einige Manuskripte fertiggeschrieben. Alles Mammutaufgaben, die nicht in einer Woche zu bewältigen sind. (Zumindest für mich nicht. Was andere Leute tun, weiss ich nicht, ich bin weder deren Publikum noch Fürsprecher.)

Ich habe mir im Laufe der Jahre viele kleine Tricks angeeignet wie ich „motiviert“ bleibe weiterzumachen. Ja, genau. Ich mach mir einfach meine eigene Motivation. Und weil ich so generös bin, teile ich meine Geheimnisse mit dir. Insbesondere wie ich ganze Manuskripte fertig bringe. Aber nicht weitersagen.  *lächerlich aussehendes Augenzwinkern.*

Übrigens: in 1. Trick erfärst du auch gleich, warum Feiertage meine Motivation ermorden.

1. Disziplin statt Motivation

Nein, nicht wie bei BDSM. Die altmodische, unlustige Art.

Ob’s Spass macht oder nicht, die Arbeit will getan werden, also tu ich sie! Das heisst, mich jeden Tag hinzuhocken, um zu schreiben oder korrigieren oder Landkarten zu malen oder mir etwas Neues auszudenken. Etc…

Ist grundsätzlich einerlei, was ich tue, solange es mit dem Schreiben direkt zusammenhängt und ich regelmässig ein Zeitfenster dafür reserviere. Die Motivation ist nur dazu da, um mehr zu schaffen.

So habe ich mir Gewohnheiten geschaffen, die mir helfen, wenn die Motivation mich versetzt. Es ist wie bei der Arbeit, dort fragt mich auch niemand, ob ich denn heute überhaupt motiviert sei zu arbeiten.

Und ja, natürlich. Nicht immer wird gleichviel dabei rausschauen. Manchmal komme ich gut voran und das nächste Mal nicht. Aber das ist okay. Erstens ist das Ziel die Regelmässigkeit, die zur Gewohnheit führt. Und zweitens gehört zum Schreiben viel mehr als nur das Tippen von Worten. Irgendeine Aufgabe findet sich immer, auf die ich gerade etwas mehr Lust habe.

2 Stunden von meinem Tag (Ja, jeden Tag, auch am Geburtstag) gehören immer dem Schreiben. Meistens ist es offensichtlich mehr, aber das ist eine Minimalvorgabe, für die ich keine Ausreden (ja, auch wenn es schneit) von mir gelten lasse. Stetiger Fortschritt motiviert und dann geht es schneller voran.

Die Macht der Wiederholung ist mein! Muahahaha.

AUSSER an Feiertagen. Weihnachten, Ostern, all das ist ganz schlecht für meine Schreiberei. Wenn die ganze Famile beisammen ist, dann lässt mich nicht nur die Motivation, sondern auch die Disziplin im Stich. Und wenn ich mit einem Tag Pause angefangen habe, dann will ich gleich etliche mehr. Wie ich das Problem löse? Mich wieder von vorne in die unlustige Disziplin zwingen, bis es von alleine flutscht und die Motivation mehrheitlich zurückkommt.

2. Ziele setzen.

Viele Schreibratgeberinnen werden euch raten, setzt euch ein Ziel: z.B. wieviel Worte ihr in einem gewissen Zeitraum geschrieben haben müsst oder wollt.

Ich bin zwar keine Schreibratgeberin, aber es ist ein guter Rat, sich selbst ein wenig unter Druck zu setzen. Ziele erreichen, das motiviert ungemein.

TIPP: Dazu gibt es auch eine witzige Website, die ich selbst allerdings nicht nutze: http://writeordie.com.

Jedes Mal, wenn man aufhört zu tippen, dann erschreckt sie dich.

Aber für mich ist das Wöterzählen eine schrecklich frustrierende Methode. Da ich keine planende Schreiberin bin, sondern eine Entdeckerin. Ich fliege ohne Plan in meine Geschichten.

Daher brauche ich auch mehr Denkpausen während des Schreibens. Es kann passieren, dass ich 1000 Worte schreibe und dann 800 wieder löschen muss, weil die ganze Passage nicht mehr passt. Da gibt es Tage, in denen ich etliche Seiten mit Text zupflastere und Wochen, in denen ich kaum zwei zusammenhängende Paragrafen schreiben kann.

Das bedeutet natürlich nicht, dass ich mir keine Ziele setze, sonst bekomme auch ich nichts auf die Reihe. Aber, ich setze mit als Ziel, welches Kapitel, bis wann fertig sein muss. Das funktioniert besser als Wörterzählen für mich.

Und natürlich setze ich meine Ziele eher tief an, sodass ich sie locker einhalten und meistens übertreffen kann. Friss das, du doofes Ziel, dich kann ich abhaken und muss dich nie wieder sehen. I am the champion, you are the loser… Wer braucht schon Motivation? Ich mach mir meine eigene Motivation. (Das furchtbare Geschrei, das ihr jetzt hört, ist mein Siegesheul komplett mit dazugehörigem Tanz. Oh ja. Schreckliches Spektakel.)

3. Fokus statt Motivation

Das ist das schwierigste am Ganzen. Da setzt man sich an den Schreibtisch. Es ist schön ruhig, man fühlt sich toll, will sogleich in die Tasten hauen und dann…

Oh, vielleicht sollte ich mir dieses You Tube Video anschauen…. Meine Emails lesen…. Musik herunterladen… Putzen… Einkaufen…

Irgendetwas ist immer, das mich ablenkt. Internet ausschalten funktioniert. Natürlich, aber so weit wollen wir nicht gehen. Ausser im Extremfall.

Was tun? Alle Ablenkungen müssen eliminiert werden? Das mag für manche Leute stimmen, ist für mich aber schlecht! Wenn jegliche Ablenkung weg ist, geht es auch nicht. Was es braucht, ist ein Hintergrundgeräusch.

Aha Musik! Manche Schriftsteller können zu ihrer Lieblingsmusik schreiben. Ich kann das nicht, da ich nach fünf Minuten garantiert mitsinge. (Und das will keiner hören.) Das ist schlecht für mein Geschreibsel und meine Nachbarn. Und ich weigere mich zu Musik zu schreiben, die mir nicht gefällt. Ja, ich bin ein Rebell.

Was da noch übrig bleibt? Ich bin ja so froh, dass ihr fragt.

Musik ohne Text. Das ist die Antwort. Am besten funktionieren Soundtracks aus Spielen. Die guten klingen sehr dramatisch und wurden nur komponiert, um den Spieler beim Spiel zu halten. Klappt auch, um mich beim Schreiben zu halten und ich kann nicht mitsingen.

Win-Win.

Jedoch ist Musik nicht die Antwort auf alle Lebensfragen. Schockierend ich weiss, aber versuch mal eine Rechnung mit einer Sonate zu bezahlen.

Wenn ich etwas Schwieriges zu Papier bringen muss, lenkt mich die Musik zu sehr ab.
Dann hilf mir nur eines: Regen.
Und weil es selbst hier in der Schweiz nicht pausenlos regnet, empfehle ich www.rainymood.com/

Ist Regen nicht das Wahre für dich? Es gibt auch künstlich erzeugte Umgebungsgeräusche. Da gibt es auf You Tube eine riesige Auswahl von friedlich plätschernden Bächen, zur Meeresbrandung, einem modernen Cofeeshop zu einer mittelalterlichen Taverne, bis zum Schlafzimmer auf einem Raumschiff. Bonus: Man muss das Haus nicht verlassen.

Was macht ihr, um euch zu motivieren? Kennt ihr noch mehr Tricks? Aber dazu mehr in einem anderen Beitrag, denn dieser hier ist zu Ende.

Vielen Dank dafür, dass du bis zum Schluss gelesen hast. Wenn dir mein Beitrag gefallen hat, dann schenk mir doch ein Like, ein paar Sterne oder teile ihn mit deinen Freunden.

Ich poste jede Woche einen neuen Beitrag rund ums Thema Schreiben, Geschichtenerzählen und alles drumherum. Sei dabei, oder auch nicht, ich bin nicht deine Chefin. Aber ich würde mich freuen dich wiederzusehen.

Liebe Grüsse, Patricia

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