Patricia Prezigalos Roman «Liebe ist Blind» handelt von der Liebesgeschichte der Studentin Lili und David, die einige Hürden mit sich bringt. Neben Geheimnissen, geht es v.a. um Vertrauen, schwierige Familienverhältnisse und Vergangenheitsbewältigung. Auch das Thema Freundschaft spielt eine wichtige Rolle.
Nach einer mit Liebeskummer verbundenen Trennung hat Studentin Lili genug von den Männern. Trotzdem verliebt sie sich schneller als gedacht in David, der wiederum keine Beziehung möchte. Doch der gegenseitigen Anziehung können beide nur schwer widerstehen, so dass sie sich letztlich aufeinander einlassen.
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, was mir den Einstieg einfach gemacht hat, auch wenn bereits zu Beginn viele Personen in Erscheinung getreten sind.
Ich mochte die abwechselnde Erzählperspektive zwischen Lili und David. So konnte ich die Gedankengänge der beiden gut nachvollziehen, besser hinter deren Fassaden blicken und in die jeweilige Gefühlswelt eintauchen. Beide haben ihre Päckchen zu tragen und sind vorsichtig. Ihre familiären Hintergründe scheinen sie sehr geprägt zu haben.
Schön, dass Lili Pascal als guten Freund an ihrer Seite hat und David Ale. Denn die Beziehung zu ihren Geschwistern ist eher schwierig.
Die Handlung beschreibt eine Achterbahn der Gefühle. Den Anschlag auf Lili, der beinahe tödlich für sie endete, hätte es für mich gar nicht gebraucht. Die Geschichte hatte auch so genug Dramatik und Spannung. Früher Tod eines Elternteils, Alkohohlsucht, Anorexie, häusliche Gewalt und Coming-Outs sind nur einige der Themen, die angesprochen werden.
Zum Ende hin gibt es noch eine überraschende Offenbarung. Auch das Verhalten von Lilis Schwester Sandra sowie das von Davids Bruder Daniel werfen Fragen auf. Das lässt mit Spannung auf den zweiten Teil der Geschichte warten.
Mit «Liebe ist Blind» ist Patricia Prezigalo ein kurzweiliger Roman über Liebe, Vertrauen und Freundschaft gelungen.